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hola @ll,
doppelblitz hat mit seinem Beitrag den Sachverhalt nun mal anschaulich verdeutlicht.
Ich habe während meiner Tätigkeit an Bord auch niemals eine Diskussion über den Dienstrang ( Offizier / Unteroffizier ) des E-Assis oder des Elektrikers gehört.
Ich fuhr als "Allein-Elektriker" auch als gemusterter E-Assi.
In der Bordherachie war das von keinerlei Belang. Wenn die Anforderungen erfüllt wurden, dann hatte man keinerlei Probleme mit der Schiffsführung oder eben mit den Streifenhörnchen, ansonsten gab es den Sack.

Hallo @all,

Zitat @blitzassi: " ...... keinerlei Probleme" ...... galt nicht nur im Bezug auf die Streifenträger. - Jedenfalls kann ich mich an keine solchen Probleme erinnern.

Gruß Pit

moin all

mein e letzten 29 Jahre bei der internatinalen Seefahrt, hier gab es
Master, Chief Engineer Chief Officer FirstEngineer = Senior officers
2-, 3-, 4-naut Offz und2., 3., 4. techn. Officers, Radio Offz, Electrical Officer - junior officers

In den letzten Jahren gab es das ship managent team, die vier senior officer, team leader war der Kpt. Alle Arbeiten usw wurden gemeinsam beschlossen, Mindestes 1x die woche - Meeting, jeden Tag Arbeitsmeeting, meist waehrend des smoketime

Probleme ..alles wurde gemeinsm erkaempft. also null (fast)

gruss Blacky

moin moin doppelblitz

es gab doch einige seeleute von russ, die uns zuhause besuchten. funker, elektriker, andere. an einen elektriker erinnere ich mich sehr gut: werner koch, veheiratet mit einer schönen finnin namens ritva. sagt dir der name werner koch was? ausserdem war meine älteste schwester mit einem elektriker befreundet, aber der name fällt mir nicht ein.
gruss
defi

Moin Doppelblitz,

von Dir war ja lange nicht zu hören, Dich muß ja dieser Thread wie ein Blitz aus der Koje gehauen haben. Kann Deinen Ausführungen nur zustimmen. Für viele Pateninhaber an Bord waren damals Bordelektrik und Taschenlampen "schwarze Magie ", zumal wenn es damals sich um Drehstrom-Schiffe mit zunehmenden Automationsgrad handelte.

Habe noch bildlich vor Augen: Sommer 67, von Hapags Bavaria als E-Assi in Hamburg abgemustert und zwei Tage später in La Vera/Frankreich zusammen mit einer halben Crew auf der "ESSO BAYERN" - ein Turbinentanker - als Elektriker eingestiegen. Übertrieben gesagt kam mir schon auf der Gurkenallee der alte Elektriker mit gepackten Koffern schon entgegen, meldete "alles klar" und verschwand. Man hatte mir an Bord, warum auch immer, auf der "Bel Etage" die Eigner-Kammer - es war ein reiner Tanzpalast von der Größe her gesehen - zugewiesen. Wir sollten noch zwei Tage auf Reede liegen bleiben und so richtete ich mich seelenruhig ein denn ich war der festen Überzeugung noch genügend Zeit zu haben um Schiff und Maschine näher kennen zu lernen.

Nach zwei Stunden gab es Alarm "klar vorn und achtern" und ich wurde in die Maschine beordert weil Turbogeneratoren umgesetzt bzw. zugeschaltet werden mußten. So einen Fahrstand, bei dem die Generatoren an der Schalttafel manuell mit Hell/Dunkenschaltung und Frequenzkontrolle zugeschaltet wurden sah ich hier zum ersten mal. LI war Fiete Muthorst war noch nicht an Bord und Wachhabender war II.Ing Hannes Tiedchen zusammen mit III. Ing Karl-Otto Rauschenberg. Die beiden und der Rest der Maschinencrew, von denen ich keinen kannte, standen im Halbkreis hinter mir und lauerten wie ich da Hand anlegen würde, ich ging also echt mit dem "A.. auf Grundeis" in dem Moment. Ich beobachtete mit Schweiß auf der Stirn camäleonartig mit dem einen Auge das Messgerät für die Frequenzanzeige, dessen Zungen bei 60 Hz herum hin- und her wanderten und mit dem anderen die Kontrollampen für die Synchronanzeige. Als die Turbogeneratoren sychron liefen erwischte ich den richtigen Augenblick um den Generator zuzuschalten. Wenn man den richtigen Moment verpaßt kann man nämlich sehr leicht einen Blackout mit seinen fatalen Folgen fabrizieren, zumal der Lotse schon an Bord war.

Nach dem das überstanden war, hatte ich damit sozusagen meinen "Ritterschlag" erhalten.




Auf Hapags neuen IA-Schiffen waren diese Funktionen vollautomatisiert. Da wurden die entsprechenden Hilfsdiesel angesetzt und an der Schalttafel im Fahrstand auf den Knopf gedrückt. Alles weitere passierte automatisch - oder auch nicht, dann wurde das Procedere wiederholt. Da wäre sogar Max der Wäscher mit zurechtgekommen

Ich will damit sagen, das dem Elektriker schon ein gerüttelt Maß an Verantwortung übertragen wurde verbunden mit einem entsprechendem Vertrauen. Wenn man dem gerecht wurde hatte man als Elektriker eine verdammt gute Reise bei der ETR. An Deck gab es außer der Beleuchtung keine Arbeit, die Antriebe liefen aus sicherheitsgründen mit Dampf, auf der morgendlichen Runde wurde mal hier und da ein Erdschluß signalisiert, Probleme mit der Brückentechnik wurden mit dem FO im Team gelöst - ansonsten hatte man eine 5 1/2 - Tagewoche und Sonntags frei. Was gab es schöneres?

Hej alla
wie sich dieses Tema entwickelt, zeigt es sich dass in Deutschland der Titel immer noch SEHR wichtig ist. Die Blamage der gerne grossen Doctoren in der deutschen Politik ist Heute
weltweit bekannt. Offizier, Unteroffizier,ordinärer Seemann; das wichtigste ist doch der Mensch und nicht der Titel von Ober und Unter.Ich war ein "Seemann" und Heute bin ich etwas anderes, mehr oder weniger. Who cares ?
Hälsning bublies